Alles über die Faszination Aerial Yoga

Es gibt inzwischen unglaublich viele Yogastilrichtungen, aber diese hier hat das Potenzial deine Welt auf den Kopf zu stellen: Aerial Yoga.

Falls Du Dich gerne erst einmal in das Thema Yoga einlesen möchtest, haben wir den ultimative Yoga Guide zusammengestellt, der Dich über alle wichtigen Dinge informiert.

Beim Aerial Yoga, einem jungen Yogastil, werden die Asanas zum Teil schwebend im Tuch geübt. Es kombiniert Yoga mit Schwerelosigkeit, Akrobatik und Functional Training und macht einfach riesig Spaß!

Kritiker sagen deshalb, dass es die Absicht von Yoga verfehlt, da es zu akrobatisch und verspielt ist.

Doch schon Iyengar hat Yogis kopfüber an Gurten und Seilen hängen lassen, um die Wirbelsäule zu entlasten und das ist auch der schöne Effekt im Aerial Yoga.

Woher kommt Aerial Yoga?

Tatsächlich kommt Aerial Yoga aus der Akrobatik. Der amerikanische Showtänzer Calvin Harrison baute das Tuch in seine akrobatischen Shows ein. Zur Entspannung und für tiefere Dehnungen hängte er es auf Höhe einer Ballettstange. So entstand das AntiGravity Konzept.

2002 entdeckte die Tänzerin Michelle Dortignac das Konzept für sich, orientierte sich aber stärker am klassischen Hatha Yoga. Sie nannte es „Unnata® Aerial Yoga“ und verband damit auch mehr die traditionelle Philosophie.

In Deutschland kombinierte Daniela Meggers aus AntiGravity und Unnata ihr „Dana®  Aerial Yoga“ und gründete das erste Aerial Yoga Institut in Europa mit Sitz in Hamburg. Sie hat alle Elemente von Yoga mit in ihr Aerial Yoga Konzept gebracht: Asanas, Pranayama (Atemübungen), Mantras und Meditation.

Die verschiedenen Tucharten

Nicht nur im Konzept, auch bei den Tüchern gibt es Unterschiede.

Im Aerial Yoga benutzt Du elastische Tücher aus 100% Polyamid.

Das Tuch kann an einem oder zwei Haken an der Decke aufgehängt werden und bildet dann eine U-förmige Schaukel.

An einem Haken dreht sich das Tuch um sich selbst und die Ausführungen sind deutlich schwieriger. Deshalb wird diese Aufhängung vor allem für akrobatisches Aerial Dance benutzt. Im Aerial Yoga wird das Tuch daher meist mit zwei Haken aufgehängt.

Zusätzlich gibt es noch das Yoga Trapez, bei dem seitlich am Tuch noch zwei Tuchstränge mit Griffen hängen. Auch das ist ein eigenes Konzept, das ausrichtungsorientiert und weniger akrobatisch ausgeführt wird.

Was macht Aerial Yoga so besonders?

1. Ganzkörpertraining: Durch die Instabilität des Tuches wird deine Balance und der Gleichgewichtssinn herausgefordert. Dadurch wird die stabilisierende und gelenknahe Tiefenmuskulatur trainiert, die im normalen Yoga schwer zu erreichen ist.
   
   

   Da das Tuch ständig schwankt, muss sich dein Körper immer wieder neu ausrichten, wodurch die gesamte Muskulatur gestärkt wird. Diesen Effekt kennt man sonst nur aus Sportarten wie z.B. dem Klettern. Es gibt super schnell Erfolgserlebnisse!

2. Weg mit den Rückenschmerzen: Durch die Umkehrhaltungen im Aerial Yoga wird deine Wirbelsäule entlastet und die Bandscheiben mit Flüssigkeit versorgt. Deshalb können Rückenschmerzen gelöst werden.
   
   

   Nicht umsonst benutzen Physiotherapeuten Schlingentraining für ihre Patienten nach dem gleichen Prinzip.

3. Glücksgefühle und das innere Kind ausleben: Im Tuch setzt Du dich mit tiefen Emotionen auseinander.
   
   

   Aerial Yoga bedeutet Loslassen, sich Ängsten stellen, Geborgenheit aber auch Mut, Glücksgefühle und die Auseinandersetzung mit dem inneren Kind.
   
   Das Schaukeln, die Überkopfhaltungen und das spielerische Ausprobieren versetzen dich zurück in die Kindheit. Durch diese intensiven Gefühle entwickelst Du ein ganz neues Selbstvertrauen.
   
   Das Gefühl, eine schwierige Haltung überkopf gemeistert zu haben, ist unbeschreiblich. Es werden viele Glückshormone ausgeschüttet, aber auch das parasympathische Nervensystem wird durch die Entspannungsphasen aktiviert.

4. Flexibilität: Mit dem Tuch sind viel tiefere Dehnungen möglich. Deine Flexibilität kann besser und schneller trainiert werden und der ganze Bewegungsspielraum von Gelenken und Muskeln kann wiederhergestellt werden.


5. Konzentration: Das Tuch gibt sofort Rückmeldung, wenn deine Haltung falsch oder halbherzig ausgeführt wird. Dadurch wirst Du konzentrierter und beugst Verletzungen vor.

Wann solltest Du Aerial Yoga nicht machen?

Aerial Yoga ist grundsätzlich für jedes Alter und Körpergewicht geeignet. Die Überkopfhaltungen sind auch ohne Kraftaufwand möglich, indem man sich einfach vom Tuch halten lässt. Die Belastungen auf Knie und Hüfte sind durch das Tuch geringer als im traditionellen Yoga.

Trotzdem sind die Überkopfhaltungen nicht zu unterschätzen.

Da sehr viel Blut überkopf nach unten gebracht wird, sollten Menschen mit einem erhöhtem Augeninnendruck, Kreislauf- und Herzerkrankungen Aerial Yoga nicht machen.

Es ist sehr wichtig, immer langsam aus dem Tuch wieder nach oben zu kommen, da es sonst zu Schwindel, Übelkeit und Kopfschmerzen kommen kann.

Migränepatienten sollten aufpassen, ob ihnen Aerial Yoga guttut, da es die Symptome verstärken kann. Da das bei jedem verschieden sein kann, hilft hier nur austesten.

Nach frischen Verletzungen, Operationen und bei einer Schwangerschaft sollte man Aerial Yoga natürlich auch nicht ausüben.

Vielleicht passt allerdings eher SUP Yoga, Hot Yoga oder Lachyoga zu Dir. Wir haben spannende Artikel über verschiedene Yoga Stile zusammengestellt, damit auch Du etwas passendes findest.

Möchtest du Aerial Yoga erlernen?

Hast Du Lust auf Aerial Yoga bekommen? In den Großstädten ist Aerial Yoga inzwischen ganz gut vertreten. Schau doch einfach mal bei schnupperkurs.de vorbei, um auch in Deiner Nähe einen Kurs zu finden.

Auf den Websites der oben genannten Aerial Yoga Pioniere kannst Du ausgebildete Lehrer finden.

Da man für Aerial Yoga keine bestimmte Trainervoraussetzung braucht, solltest Du darauf achten, dass dein Lehrer anatomische Kenntnisse durch eine Ausbildung gelernt hat.

Und dann genieß die Schwerelosigkeit und Glücksgefühle!

 Ein Gastbeitrag von Anja Diener von Wildheart Yoga & Pole Dance.

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