Hot Yoga ist ein sportlicher Yogastil, der weniger spirituelle Elemente enthält. Das Besondere: Die Übungen werden in einem erwärmten Raum durchgeführt und es wird ordentlich geschwitzt.
Nähere Infos zu den verschiedenen Yogastilen findest Du in unserem ultimative Yoga Guide. Dieser ist gefüllt mit allem, was Du über Yoga wissen solltest.
Das ist Hot Yoga
Hot Yoga oder Bikram Yoga ist im wahrsten Sinne des Wortes ein heißer Trend. Der Stil wurde von dem Yogalehrer Bikram Choudhury erfunden, der nach einer Sportverletzung für die Regeneration eine 90-minütige Trainingsfolge von Asanas entwickelte, die in einem Hot Yoga Raum durchgeführt wird.
„Egal ob Alt oder Jung, Anfänger oder Fortgeschrittene, verletzt oder topfit, absolut jeder kann von diesem Yoga profitieren.“
Nelli Nolde, Hot Yoga Berlin
Die Raumtemperatur beträgt ursprünglich exakt 40,6°C. Der Grund für die hohe Raumtemperatur ist ein verbesserter Effekt der Hitze auf den Körper.
Da ein exakter Temperaturwert schwer einstellbar ist, wird in den meisten Trainingsstätten eine Raumtemperatur zwischen 35 und 40 Grad Celsius angestrebt, die Temperatur im Raum entspricht also etwa der Körpertemperatur. Die Luftfeuchtigkeit ist ebenfalls hoch und liegt bei mindestens 40 Prozent.
Wenn du gern in die Sauna gehst, wirst du die positiven Effekte der Wärme auf den Körper bereits zu schätzen wissen. In Kombination mit der körperlichen Betätigung tritt beim Hot Yoga eine entspannende Wirkung auf Körper und Geist ein. Die Meditation findet beim Hot Yoga während den Asanas statt. Hierbei ist das Zeil eine Einheit von Geist und Körper zu finden, so Joachim Völpel von Bikram Yoga Augsburg.
„Für Anfänger ist es schwer von Anfang an einen meditationsartigen Geisteszustand zu erzeugen, wenn viele neuen Dinge gleichzeitig passieren.“
Özlem Yildirim, OM Yoga Stuttgart
Hot Yoga nutzt hauptsächlich Asanas aus dem Hatha Yoga. Zu der Folge von 26 Asanas gehören Kräftigungsübungen und Ruhepositionen (Savasanas), bestehend aus Steh-Haltungen und Bodenübungen. Die komplette Serie wird mit einer Atemübung (Pranayama) eingeleitet und abgeschlossen.
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Die Vorteile von Hot Yoga
Neben den allgemeinen Vorteilen, die Yoga bietet, spielt beim Hot Yoga natürlich der Effekt der Wärme eine große Rolle.
Zum einen kommt der Körper trotz mäßiger Muskelanspannung richtig ins Schwitzen. Die Wärme wirkt entspannend und energetisierend zugleich. Du fühlst dich ausgepowert und entspannt – eine beeindruckende Kombination.
Stoffwechselvorgänge werden angeregt, die Durchblutung wird verbessert, Stress reduziert sich und der Körper wird entgiftet. Die Wärme wirkt sich auf die Muskulatur aus, so dass der Bewegungsapparat während der Übungen schonender angeregt wird.
Außerdem sorgt die Wärme für eine verbesserte Fettverbrennung. Hot Yoga unterstützt damit deine Gewichtskontrolle. Die Wärme wirkt sich ebenfalls positiv auf die Hautdurchblutung aus.
Hot Yoga eignet sich besonders für Anfänger, da der Stil gesundheitliche und sportliche Aspekte betont und nicht durch spirituelle Praktiken abschreckt. Zudem stellen sich erste Trainingseffekte schon nach drei bis vier Stunden ein.
Besonderer Wert wird übrigens auf die Kräftigung der gesamten Wirbelsäule gelegt.
„Was ich am Bikram Yoga schätze, ist die Klarheit und Einfachheit der Serie.“
Nelli Nolde, Hot Yoga Berlin
Ist Hot Yoga für mich geeignet?
Bikram Yoga kann grundsätzlich jeder machen. Als Anfänger führst du die Übungen weniger intensiv aus und dehnst die Muskeln noch nicht so weit wie ein Fortgeschrittener.
Mit der Zeit erhöht sich deine Beweglichkeit und du kannst die Asanas länger halten. Es ist nie zu spät, niemand ist zu jung oder zu alt. Selbst mit bestimmten Grunderkrankungen kannst du Hot Yoga ausüben.
„Aber wie Bikram immer sagt, wir machen hier kein Mickey Maus Yoga!“
Joachim Völpel, Bikram Yoga Augsburg
Bei Störungen des Bewegungsapparates wird ein guter Yoga-Lehrer auf deine Grenzen achten. Höre auch selbst auf deine Grenzen und führe eine Übung mit weniger Intensität aus oder lasse sie weg, wenn es schmerzt oder sich nicht gut anfühlt.
Und du solltest speziell auf deinen Kreislauf achten. Menschen mit vorgeschädigtem Herz-Kreislauf-System sollten lieber einen Arzt befragen.
Das gilt auch bei Problemen mit zu hohem oder zu niedrigem Blutdruck. Da der Körper bei der hohen Raumtemperatur ganz schön ins Schwitzen kommt und der Kreislauf auch bei scheinbar leichten Übungen stärker belastet wird, solltest du genug trinken. Hierbei gilt: vor der Klasse viel trinken, während der Klasse wenig und nach der Klasse wieder viel trinken, erklärt Joachim Völpel vom Bikram Yoga Augsburg.
Wenn du ein gutes Körpergefühl hast und auf dein Befinden achtest, steht Hot Yoga jedoch nichts im Weg.
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Der Expertentipp für Anfänger von Yogalehrer Joachim
Erwarte nicht zu viel von Dir selber bei deiner ersten Stunde. Vergleich Dich nicht mit anderen Schülern, denn Du kennst deren Geschichte nicht.
Du wirst nicht alles können und es kommt viel auf Dich zu. Du darfst Pausen machen! Nimm Dir als erstes Ziel einfach vor 90 min im Raum zu bleiben.
Die meisten Bikram Yoga Studios (Hot Yoga Studios) bieten ein mehrtägiges Probetraining an. Nutze die Chance und entscheide Dich erst nach 3 – 4 Besuchen, ob es was für Dich ist oder nicht.
(Wir bedanken uns herzlich bei Joachim Völpel vom Yogastudio Bikram Yoga Augsburg für diesen tollen Beitrag.)
Hast Du Fragen? Wie sind Deine Erfahrungen mit Hot Yoga?
Hast Du schon mal Hot Yoga ausprobiert? Dann teile deine Erfahrungen mit unseren begeisterten Yogis, die noch zweifeln. Was hat Dir gefallen? Was war weniger gut? Worauf sollten Anfänger achten? Erzähl es uns in den Kommentaren unter diesem Artikel. 🙂
Foto © Grit Siwonia